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Ergomo: Wettkampfanalyse XTerra France PDF Drucken E-Mail

Leistungsmesser wie Ergomo können sowohl im Training als auch im Wettkampf eingesetzt werden. Im Wettkampf dient die Wattanzeige der kontrollierten Leistung über eine längere Distanz. Besonders bei der Ironman Distanz ist ein Überpacen zu vermeiden, was mit einem Wattleistungsmesser gut zu kontrollieren ist. Bei der Olympischen Distanz (1.5/40/10) und bei Triathlonsprints gibt es jedoch in der Regel nur eins: Vollgas. Oft spielen hier auch taktische Entscheidungen eine Rolle, so dass man nicht stur nach einer Wattvorgabe fahren kann. Das gleiche trifft auf MTB-Rennen zu, die um die zwei bis drei Stunden dauern. Im Fall des MTB kommt hinzu, dass man hier besser auf die Strecke achtet, als Wattzahlen zu studieren, die wegen dem ständigen Auf und Ab wenig aussagen. Bei MTB liegt das Einsatzgebiet eines Leistungsmessers also eher in der Trainingsgestaltung und in der Wettkampfanalyse.

Im Folgenden einige Schlussfolgerungen zur Wattauswertung meines Ergomo beim XTerra France 2011. Als solches sagen die Wattwerte nicht viel aus. Der starke Regen während der zwei 17 km Runden mit gesamthaft mehr als 1400 Höhenmeter führte dazu, dass viele Single Trail Passagen nicht gefahren werden konnten, sondern gelaufen werden mussten. Entsprechend ist die durchschnittliche Wattleistung relativ tief geblieben. Trotzdem sind interessante Einblicke möglich.

XTerra France Wattwerte

Die erste Runde habe ich mit 197 Watt bewältigt, die zweite nur noch mit 171 Watt. Das entspricht einem Verlust von etwa 10 Min. Zum Vergleich:  Die Top-Ten des Wettkampfs haben auf der zweiten Runde im Durchschnitt 6 Min. eingebüsst. Mein Zeitverlust ist also nicht mit einem Leistungseinbruch gleichzusetzen. Nachdem der Puls anfänglich ziemlich hoch war (bei mir üblich), ist er vom höchsten Punkt der ersten Runde bis zum höchsten Punkt der zweiten Runde relativ stabil geblieben. Dass ich danach die drittbeste Laufzeit meiner Alterskategorie gelaufen bin, zeigt, dass ich noch Reserven hatte. Trotzdem sollte ich den Leistungsabfall auf der zweiten Runde in Zukunft reduzieren. D.h., ich muss längere Trainingseinheiten einbauen, um die Stabilität auf hohem Niveau zu festigen. Im Vergleich zum letzten Jahr, habe ich die langen Ausfahrten dieses Jahr schon auf 85 km (550 Hm) bei sehr zügigem Tempo ausgebaut. Das hat sich dahingehend ausbezahlt, dass ich zwar nicht unbedingt eine bessere Radleistung notieren konnte (man kann die Zeit des Vorjahrs wegen des Regens dieses Jahr sowieso nicht zum Vergleich heranziehen), dafür war ich danach extrem schnell beim Laufen unterwegs. Letztes Jahr bin ich da eingebrochen. Zum anderen muss ich aber auch meine Maximalwattleistung erhöhen. Wegen des Frühjahrmarathons konnte ich nur 1500 km mit dem Bike vor dem Wettkampf trainieren. Habe ich das ganze Frühjahr zur Verfügung, ist hier definitiv noch Potential drin.

Um unter die Top Fünf meiner Alterskategorie zu kommen, muss ich gut 10 Min. schneller fahren, also um die 20 Watt mehr über die ganze Wettkampfdauer. Damit ist mein Trainingsziel für das nächste Jahr klar definiert. Um meine aktuelle Schwelle im nächsten Jahr als Vergleichswert zur Verfügung zu haben, werde ich am Sonntag einen Schwellentest machen (schon wieder leiden … [Nachtrag: 16.7.11 - 285 Watt über 20 Min. bei Puls 154 getreten = funktionale Schwelle: 271 Watt]). Die 20 Watt mehr Durchschnittsleistung kann ich auf unterschiedliche Weise erreichen: Zum einen die Maximalleistung erhöhen und zum anderen den Leistungsabfall auf der zweiten Runde reduzieren. Kann ich zum Beispiel den Verlust in der zweiten Runde um die Hälfte verringern, sind schon etwas mehr als 10 Watt gewonnen. Damit wäre meine Maximalleistung nur um zusätzliche 10 Watt zu erhöhen. Das heisst, ich muss mein Krafttraining am Berg verbessern und meine Ausdauerstabilität weiter verbessern. Mit dem Ergomo kann ich beide Trainingsziele objektiv überprüfen und planen und bin entsprechend motiviert, weil ich genau weiss, wo es lang gehen muss.

P.S. Das Leistungsmuster beim Wettkampf widerspielt übrigens wirklich meine Verfassung. Gut zehn Tage vor dem Wettkampf bin ich die Wettkampstrecke abgefahren. Mit etwas weniger Power, aber auch zügig und habe dort ebenfalls einen Zeitverlust von 10 Min. bzw. 26 Watt auf der zweiten Runde gehabt.

  

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