Startseite arrow Links
Puls-Watt Feedback I PDF Drucken E-Mail

Wer den Puls als einziges Mass zur Bestimmung des Leistungsniveaus verwendet, erhält nur ein beschränktes Feedback. Kombiniert mit der Wattleistung, lassen sich bessere Rückschlüsse ziehen. Als Beispiel dient die 150 km Runde vom 31. Juli 08 in etwa Ironman Wettkampf Pace.

 

Puls und Watt

Während etwa 110 km habe ich eine Leistung von 211 Watt erbracht. Danach habe ich für 45 Min. 220 Watt getreten und dann bis zum Schluss 206 Watt. Interessant ist jetzt die Pulskurve. Bis etwa Km 80 ist der Puls unter dem Durchschnitt geblieben, danach beginnt er darüber zu klettern. Wenn ich mich nur auf den Puls als Mass verlasse, dann werde ich versuchen, meinen Trainingspuls bis zum Ende zu halten. Damit kann ich zwar sagen, dass ich im Zielbereich des Pulses trainiert habe, ich merke jedoch ohne Wattangabe nicht, dass meine Leistung ab Km 80 stetig schwächer geworden ist. Im obigen Beispiel habe ich mehr Einsatz geben müssen, um die Leistung zu halten, mit der Folge, dass der Puls gestiegen ist. Je besser ich trainiere, desto länger wird der Puls also unter dem Durchschnitt bleiben. Ziel wäre zum Beispiel, dass er erst nach etwa 110 km über den Durchschnittswert steigt. Nur ein Wattleistungsmesser zeigt mir also, welche Leistungsfähigkeit ich wirklich habe. Nur den Puls zu halten, gibt ein einseitiges Feedback über meine Leistungsfähigkeit.

Aber die Wattleistung zu halten, ist auch nicht das einzige Mass. Wer die Anfangspace zu hoch ansetzt und dann stur die Wattleistung hält, dessen Pulskurve geht zwar auch hoch, aber sie wird vor Ende der Einheit auch wieder runter kommen. Grund: Man hat überpaced und ist eingebrochen, konnte die Leistung nicht halten. Also vorsichtig: einfach nur die Wattleistung vor Augen zu haben, kann auch schief gehen (zum umgekehrten Fall, wo der Puls trotz niederiger Wattleistung am Anfang zu hoch ist, siehe den Beitrag Puls-Watt Feedback II).

Noch eine interessant Feststellung. Bei Km 80 war ich noch sehr fit und habe es deshalb gewagt, 10 Watt mehr zu treten (macht bei der Ironman Pace auf 180 km etwa 6 Min. aus). Man sieht, dass der Puls deutlich ansteigt (etwa 5 Schläge im Vergleich zu den 45 Min. zuvor). Nun, das war zu erwarten. Nach 45 Min. war ich jedoch ziemlich weich und hatte noch die Schlusssteigung nach Hause zu bewältigen. Ich konnte die 220 Watt nicht mehr halten oder höchstens mit totaler Verausgabung, was nicht Ziel der Trainingseinheit war. Also habe ich noch 206 Watt bis zum Schluss getreten. Man würde jetzt annehmen, dass der Puls wieder runter kommen würde. Dem war aber nicht so. Er blieb oben. Was sagt mir das? Die 220 Watt waren zuviel. Ich konnte sie nicht halten und selbst moderate Leistung liess den Puls nicht mehr sinken. Dies zeigt, wie gefährlich es ist, über seine Verhältnisse zu leben, auch nur für kurze Zeit. Im Wettkampf wäre das ein fataler Fehler, der beim Marathon schwer gebüsst würde. Es ist deshalb sehr hilfreich, wenn man nicht nur seine Pulswerte, sondern auch seine Wattwerte kennt und weiss, welcher Aufwand mit einer bestimmten Leistung verbunden ist. Sie helfen, meine subjektive körperliche Verfassung und effektive Leistungsfähigkeit in Balance zu halten und im Wettkampf abzuschätzen, wieviel noch drin liegt. 

Update 3. Aug. 08

Die unten dargestellte Graphik zeigt eine 180 km Runde drei Tage nach der 150 km Runde, die oben dargestellt ist.


Puls-Watt Feedback

Deutlich ist zu sehen, dass der Puls nun erst bei etwa 100 km die Durchschnittslinie überschreitet. Erst beim 30minütigen Schlussanstieg geht der Puls ziemlich hoch. Die letzten 10 Min. habe ich diese Leistungssteigerung dann gespürt. Ich musste hier erstmals etwas beissen. D.h., ich werde vermeiden müssen, lange über 140 Pulsschläge, bzw. mehr als 10 Pulsschläge über dem Durchschnitt zu fahren. Dass ich richtig gepaced habe, zeigt auch der nachfolgende Kopplungslauf über 10 km, den ich sehr locker mit einem 4:33er Schnitt gelaufen bin.

 

 

Puls und Watt

Während etwa 110 km habe ich eine Leistung von 211 Watt erbracht. Danach habe ich für 45 Min. 220 Watt getreten und dann bis zum Schluss 206 Watt. Interessant ist jetzt die Pulskurve. Bis etwa Km 80 ist der Puls unter dem Durchschnitt geblieben, danach beginnt er darüber zu klettern. Wenn ich mich nur auf den Puls als Mass verlasse, dann werde ich versuchen, meinen Trainingspuls bis zum Ende zu halten. Damit kann ich zwar sagen, dass ich im Zielbereich des Pulses trainiert habe, ich merke jedoch ohne Wattangabe nicht, dass meine Leistung ab Km 80 stetig schwächer geworden ist. Im obigen Beispiel habe ich mehr Einsatz geben müssen, um die Leistung zu halten, mit der Folge, dass der Puls gestiegen ist. Je besser ich trainiere, desto länger wird der Puls also unter dem Durchschnitt bleiben. Ziel wäre zum Beispiel, dass er erst nach etwa 110 km über den Durchschnittswert steigt. Nur ein Wattleistungsmesser zeigt mir also, welche Leistungsfähigkeit ich wirklich habe. Nur den Puls zu halten, gibt ein einseitiges Feedback über meine Leistungsfähigkeit.

Aber die Wattleistung zu halten, ist auch nicht das einzige Mass. Wer die Anfangspace zu hoch ansetzt und dann stur die Wattleistung hält, dessen Pulskurve geht zwar auch hoch, aber sie wird vor Ende der Einheit auch wieder runter kommen. Grund: Man hat überpaced und ist eingebrochen, konnte die Leistung nicht halten. Also vorsichtig: einfach nur die Wattleistung vor Augen zu haben, kann auch schief gehen (zum umgekehrten Fall, wo der Puls trotz niederiger Wattleistung am Anfang zu hoch ist, siehe den Beitrag Puls-Watt Feedback II).

Noch eine interessant Feststellung. Bei Km 80 war ich noch sehr fit und habe es deshalb gewagt, 10 Watt mehr zu treten (macht bei der Ironman Pace auf 180 km etwa 6 Min. aus). Man sieht, dass der Puls deutlich ansteigt (etwa 5 Schläge im Vergleich zu den 45 Min. zuvor). Nun, das war zu erwarten. Nach 45 Min. war ich jedoch ziemlich weich und hatte noch die Schlusssteigung nach Hause zu bewältigen. Ich konnte die 220 Watt nicht mehr halten oder höchstens mit totaler Verausgabung, was nicht Ziel der Trainingseinheit war. Also habe ich noch 206 Watt bis zum Schluss getreten. Man würde jetzt annehmen, dass der Puls wieder runter kommen würde. Dem war aber nicht so. Er blieb oben. Was sagt mir das? Die 220 Watt waren zuviel. Ich konnte sie nicht halten und selbst moderate Leistung liess den Puls nicht mehr sinken. Dies zeigt, wie gefährlich es ist, über seine Verhältnisse zu leben, auch nur für kurze Zeit. Im Wettkampf wäre das ein fataler Fehler, der beim Marathon schwer gebüsst würde. Es ist deshalb sehr hilfreich, wenn man nicht nur seine Pulswerte, sondern auch seine Wattwerte kennt und weiss, welcher Aufwand mit einer bestimmten Leistung verbunden ist. Sie helfen, meine subjektive körperliche Verfassung und effektive Leistungsfähigkeit in Balance zu halten und im Wettkampf abzuschätzen, wieviel noch drin liegt. 

Update 3. Aug. 08

Die unten dargestellte Graphik zeigt eine 180 km Runde drei Tage nach der 150 km Runde, die oben dargestellt ist.


Puls-Watt Feedback

Deutlich ist zu sehen, dass der Puls nun erst bei etwa 100 km die Durchschnittslinie überschreitet. Erst beim 30minütigen Schlussanstieg geht der Puls ziemlich hoch. Die letzten 10 Min. habe ich diese Leistungssteigerung dann gespürt. Ich musste hier erstmals etwas beissen. D.h., ich werde vermeiden müssen, lange über 140 Pulsschläge, bzw. mehr als 10 Pulsschläge über dem Durchschnitt zu fahren. Dass ich richtig gepaced habe, zeigt auch der nachfolgende Kopplungslauf über 10 km, den ich sehr locker mit einem 4:33er Schnitt gelaufen bin.
» 1 Kommentar
1"Was ist wenn..."
am Samstag, 8. Januar 2011 13:43von Holger
Hallo, 
 
wenn man nun nach HF trainiert und man sieht das die HF steigt , kann man doch bei gleicher Trittfreq. einen Gang zurückschalten. Oder? Und schon ist man wieder in seinem HF Bereich.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich.
Letzte Aktualisierung: Freitag, 05. Dezember 2008